Pflegegrad 3 - Leistungen und Voraussetzungen
Das Wichtigste in Kürze
Hier können wir mit finanziellen Mitteln und Sachleistungen unterstützen. Per Definition ist eine „schweren Beeinträchtigung der Selbstständigkeit“ erforderlich, um Pflegegrad 3 zu gewähren.
Leistung (Pflegegrad 3)
Betrag
Betreuungs- und Entlastungsleistungen (Pflegegeld)
125 Euro
Pflegegeld
545 Euro
Pflegesachleistung
1.363 Euro
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
40 Euro
Hausnotruf
max. 25 Euro
Anpassung Wohnumfeld
4.000 Euro
Wohngruppenzuschuss
214 Euro
Leistung (Pflegegrad 1)
Betrag
125 Euro
Betrag
0 Euro
Betrag
0 Euro
Betrag
40 Euro
Betrag
max. 25 Euro
Betrag
4.000 Euro
Betrag
214 Euro
Betrag
kostenfrei
Betrag
kostenfrei
Neu: Digitale Pflegeanwendung (DiPA)
Leistungsarten im Überblick
Gut zu wissen!
Pflegegeld bei Pflegegrad 3
Bei Pflegegrad 3, erhalten Sie monatlich 545 Euro Pflegegeld.
Ja, das Pflegegeld in Höhe von 545 Euro für Personen des Pflegegrad 3 wird von der Pflegekasse überwiesen.
Das Pflegegeld wird an Pflegebedürftige gezahlt. Über die finanzielle Unterstützung können Sie gerne selbst verfügen. In der Regel überreichen die Betroffenen ihren Unterstützern Geld als Anerkennung für deren wertvolle Arbeit.
Bei Pflegegrad 3 haben Sie Anspruch auf Pflegegeld. Unser Fachpersonal kümmert sich dann im Rahmen Ihrer ambulanten Versorgung um Ihre Belange. Für den Pflegegrad 3 können Sie ein Pflegegeld in Höhe von 545 Euro oder Pflegesachleistungen in Höhe von 1.363 Euro beantragen. Auch eine kombinierte Pflege ist möglich, wobei die Pflegesachleistungen auf das Pflegegeld angerechnet werden. Das anteilige Pflegegeld bleibt bestehen, wenn die finanziellen Mittel nicht vollständig ausgeschöpft sind. Die Zahlung erfolgt nach Berechnung.
Was sind Pflegesachleistungen bei Pflegegrad 3?
Was fällt unter Pflegehilfsmittel?
Was sind Entlastungsleistungen bei Pflegegrad 3?
Was gehört zur Grundpflege bei Pflegegrad 3?
Folgende Bereiche fallen unter die sogenannte Grundpflege:
- Toilettengang
- Körperpflege
- Ernährung
- Mobilität
Wer zahlt Haushaltshilfe bei Pflegegrad 3?
Voraussetzungen – Wann bekommt man Pflegegrad 3?
Der Pflegegrad wird anhand Ihrer Selbständigkeit beurteilt. Je mehr Hilfe Sie in Ihrem täglichen Leben benötigen, desto höher werden Sie eingestuft. Das Punktesystem wird verwendet, um bei Bedarf Hilfestellung zu leisten. Der Gutachter kommt zu Ihnen nach Hause und bewertet jedes Modul.
Mind. 47,5 Punkte bis 70 Punkte: Anspruch auf Pflegegrad 13
Pflegegrad 3 – Beantragung
Wie / Wo kann man Pflegegrad 3 beantragen?
Um einen Abschluss in Krankenpflege zu erhalten, müssen Sie sich zunächst bei Ihrer Pflegekasse bewerben. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten. Sie können bei der zuständigen Pflegekasse anrufen und Ihren Wunsch schildern oder der Pflegekasse schreiben. Wir empfehlen Ihnen, Ihre Anfrage schriftlich einzureichen. Am besten per Einschreiben oder Fax. Sie erhalten dann von Ihrer Pflegekasse ein Formular. Füllen Sie es aus und geben Sie es an die Pflegekasse zurück. Ein Mitarbeiter wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen, um einen Bewertungstermin zu vereinbaren. Der Gutachter kann auf Selbtversorgung, Mobilität, kognitive Fähigkeiten usw. zurückgreifen. Die Bestellung eines Facharztes hat einen erheblichen Einfluss auf die Bestimmung des Pflegegrades. Bei diesem Treffen empfiehlt es sich, eine Vertrauensperson hinzuzuziehen, die die Ergebnisse der Befragung protokolliert.
Pflegegrad 3 beantragen – Tipps
Sie können eine reibungslose Ermittlung Ihres Pflegegrads unterstützen. Von entscheidender Bedeutung ist der Gutachtertermin. Mit folgender Checkliste bereiten Sie sich optimal vor.
- 1. Pflegetagebuch führen. Darin sind alle häuslichen Pflegeleistungen dokumentiert.
- 2. Mediziner informieren und wertvolle Unterlagen zusammentragen (Ultraschallbilder, Röntgenaufnahmen etc.).
- 3. Antrag auf Pflegebegutachtung bei der Pflegekasse stellen.
- 4. Einen passenden Termin mit dem Gutachter finden.
- 5. Auf Wunsch eine Vertrauensperson hinzubitten.
Wie / Wo beantrage ich Erhöhung des Pflegegrades?
Pflegegrad 3 – Feststellung
Wer legt Pflegegrad fest? / Wer erstellt ein Pflegegutachten?
Wie wird der Pflegegrad festgelegt?
Egal, ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind, ein Gutachter wird bei Ihnen zu Hause den individuellen Bedarf feststellen. Vor Ort kann er sich ein genaues Bild darüber machen, inwieweit Sie Ihren Alltag noch alleine bewältigen können und wo Sie unter Umständen Hilfe benötigen. Bei der sogenannten Pflegebegutachtung wird das NBA (Neues Begutachtungsassessment) angewendet. Dabei prüft der Gutachter in insgesamt sechs Modulen etwaige Einschränkungen. Im Zuge dessen werden Punkte vergeben, die den Pflegegrad bestimmen.
Wie berechnet sich Pflegegrad 3?
Die Pflegebegutachtung bildet die Basis für die spätere Einstufung in einen Pflegegrad. Insgesamt sechs Lebensbereiche und die jeweilige Selbstständigkeit werden begutachtet. Danach erfolgt die Berechnung anhand einer vorgegebenen Matrix. Damit eine genaue Beurteilung möglich ist, werden Punkte vergeben und Punktwerte zugeordnet. So entsteht eine Gewichtung in den unterschiedlichen Kriterien. Generell gilt: Je geringer Ihre Beeinträchtigung, desto kleiner ist Ihr späterer Punktwert. Unterschreiten Sie eine Marke von 12,5 Punkten, haben Sie keinen Anspruch auf Leistungen. Der Pflegegrad 3 liegt vor, wenn der MD Ihnen zwischen 47,5 und 70Punkte Punkten zuweist.
Modul mit Lebensbereichen
Was wird geprüft?
Bewertung der Selbständigkeit
Gewichtung
1
Mobilität
Prüfung der Motorik
z.B. beim Hinsetzen und Aufstehen, Aufrechtsitzen, Hin-und Hergehen in der Wohnung, Treppensteigen
10%
2
Kognitive Fähigkeiten
Prüfung von Fertigkeiten
z.B. Erinnerung, Orientierungssinn, Entscheidungen treffen, Sachverhalte verstehen, Äußern von Bedürfnissen
15%
3
Verhaltensweisen
Prüfung des Umgangs und Steuern von Problemen
aggressive Äußerungen, Abwehrhaltung, Angstzustände, nächtliche Unruhe oder Wahnvorstellungen
15%
4
Selbstversorgung
Prüfung des Grades der Selbständigkeit
bei der Körperpflege, Toilettennutzung, Ernährung, beim An- und Ausziehen, Umgang mit Inkontinenz, beim Essen und Trinken
40%
5
Umgang mit Maßnahmen
Prüfung des Grades der selbständigen Umsetzung
von ärztlichen Anordnungen, wie die Einnahme von Medikamenten, Verbandswechsel, Blutdruckmessung, von Arztbesuchen und Therapien
20 %
6
Gestaltung des Alltagslebens
Prüfung der Selbständigkeit im Alltag
Planung des Tagesablaufs und der Freizeitgestaltung, Einhaltung von Schlaf- und Erholungsphasen, Beziehung & Kommunikation mit anderen
15%
Modul mit Lebensbereichen
Was wird geprüft?
Prüfung der Motorik
Bewertung der Selbständigkeit
z.B. beim Hinsetzen und Aufstehen, Aufrechtsitzen, Hin-und Hergehen in der Wohnung, Treppensteigen
Gewichtung
10%
Was wird geprüft?
Prüfung von Fertigkeiten
Bewertung der Selbständigkeit
z.B. Erinnerung, Orientierungssinn, Entscheidungen treffen, Sachverhalte verstehen, Äußern von Bedürfnissen
Gewichtung
15%
Was wird geprüft?
Prüfung des Umgangs und Steuern von Problemen
Bewertung der Selbständigkeit
aggressive Äußerungen, Abwehrhaltung, Angstzustände, nächtliche Unruhe oder Wahnvorstellungen
Gewichtung
15% (der höchste Wert in Modul 2 oder 3 entscheiden)
Was wird geprüft?
Selbstversorgung
Bewertung der Selbständigkeit
Prüfung des Grades der Selbständigkeit
Gewichtung
40%
Was wird geprüft?
Prüfung des Grades der selbständigen Umsetzung
Bewertung der Selbständigkeit
von ärztlichen Anordnungen, wie die Einnahme von Medikamenten, Verbandswechsel, Blutdruckmessung, von Arztbesuchen und Therapien
Gewichtung
20 %
Was wird geprüft?
Prüfung der Selbständigkeit im Alltag
Bewertung der Selbständigkeit
Planung des Tagesablaufs und der Freizeitgestaltung, Einhaltung von Schlaf- und Erholungsphasen, Beziehung & Kommunikation mit anderen
Gewichtung
15%
Punktetabelle als Grundlage für die Bewertung der jeweiligen Module
1
Beeinträchtigung
0 keine
1 geringe
2 erhebliche
3 schwere
4 schwerste
2
Punkte
0-1
2-3
4-5
6-9
10-15
3
Gewichteter Wert
0
2,5
5
7,5
10
4
Punktwerte Frau Sommer
-
2,5
-
-
-
Beeinträchtigung
Punkte
0-1
Gewichteter Wert
0
Punktwerte Frau Sommer
-
Punkte
2-3
Gewichteter Wert
2,5
Punktwerte Frau Sommer
2,5
Punkte
4-5
Gewichteter Wert
5
Punktwerte Frau Sommer
-
Punkte
6-9
Gewichteter Wert
7,5
Punktwerte Frau Sommer
-
Punkte
10-15
Gewichteter Wert
10
Punktwerte Frau Sommer
-
FAQ - Häufige Fragen zum Pflegegrad 3
Sie können grundsätzlich mit einem Pflegegrad arbeiten. Die Einschränkungen, denen Sie in Ihrem täglichen Leben ausgesetzt sind, bestimmen, wie viel Sie noch arbeiten können.
Selbst wenn Sie ein gewisses Maß an Selbstfürsorge haben, können Sie sich dennoch um andere in Not kümmern.
Bei begrenzter Alltagskompetenz sind körperliche Einschränkungen kein Thema. Geistige Einschränkungen erschweren den Alltag. Psychische Erkrankungen oder Gedächtnisverlust können zu einer Verringerung der täglichen Leistungsfähigkeit führen.
Der Umzug in ein Pflegeheim ist mit diversen Kosten verbunden. Darin enthalten sind Betreuung, Verpflegung, Unterkunft und Investitionskosten. Bei Pflegeheimen gibt es keine festen Preise. Letztendlich bestimmt Ihre Zimmerwahl, wie viel es kostet. Die durchschnittlichen Pflegekosten bei Pflegegrad 3 liegen zwischen 2000 und 2100 Euro.
Ihre Pflegeversicherung beteiligt sich monatlich mit 1262 € an der Unterbringung in einem Pflegeheim. Den Rest müssen Sie ggf. selbst bezahlen. Die einzelnen Beiträge reichen von ca. 800 € bis 1000 € pro Monat. Die Pflegeversicherung übernimmt die Kosten für die Pflege in Pflegeheimen für Bewohner der Pflegegrade 1 bis 5. Januar 2022 zusätzlich zur Differenz der Leistungshöhe nach Pflegegrad ein Zuschlag, der den pflegebezogenen Selbstzahlerbetrag mindert. Dieser Zuschlag steigt mit der Aufenthaltsdauer in einer stationären Pflegeeinrichtung. Die Pflegeversicherung zahlt im ersten Jahr 5 %, im zweiten Jahr 25 %, im dritten Jahr 45 % und 70 % der persönlichen Pflegebeiträge.
- Haushaltsführung
- Mobilität
- Ernährung
- Toilettengang