Bettschutzeinlagen
In der täglichen Pflege geht mal was schief, aber das ist dank Bettschutz kein Problem. Die speziell konzipierten Bettschutzeinlagen nehmen Flüssigkeiten zuverlässig auf. Auf diese Weise wird das Bett nicht verschmutzt oder nass, wie etwa durch Urin oder Wundsekrete.
Das Wichtigste in Kürze
- Bettunterlagen machen die tägliche Pflege hygienisch und verbessern das Wohlergehen der Bedürftigen.
- Ihnen stehen wiederverwendbare Bettschutzeinlagen und Einweg Bettschutzeinlagen zur Verfügung.
- Pflegebedürftige erhalten Geldleistungen von Kranken- oder Pflegekasse für den Kauf von Bettschutz.
- Einlagen für den Einmalgebrauch fallen ebenfalls in die Kategorie „Pflegehilfsmittel zum Verbrauch“.
Was sind Bettschutzeinlagen?
Betschutz ist ein Pflegehilfsmittel zur Steigerung des Wohlergehens des Pflegebedürftigen. Dank seiner starken Saugfähigkeit nimmt es Körperflüssigkeiten zuverlässig auf und sorgt so schnell für ein trockenes Hautgefühl und eine hygienische Pflegeumgebung.
Unterlagen mit rutschfester Oberfläche können von dem Pflegebedürftigen oder dem pflegenden Angehörigen frei auf die Matratze gelegt werden. Wiederverwendbare Inkontinenzeinlagen haben oft Seitenwände, auch „Flügel“ genannt. Mit zusätzlichem Material können Anwender folgende einfach auf der Matratze befestigen.
Inkontinenzunterlagen im Hilfsmittelverzeichnis
Wiederverwendbare waschbare Inkontinenzeinlagen sind Pflegehilfsmittel und gehören zur Produktgruppe 51. Es ist nicht im Festpreis von 40 EUR enthalten und muss separat bestellt werden. Personen über 18 Jahre alt, müssen sie selbst zahlen. Wenn jedoch ein Pflegegrad vorhanden ist, wird die wiederverwendbare Bettschutzeinlage für die Jahre 1-3 von der Krankenversicherungskasse abgedeckt.
Wer braucht Bettschutzeinlagen?
Die Verwendung von Bettschutzeinlagen gehört für viele Menschen mit Pflegebedarf zum Alltag. Im Folgenden listen wir Ihnen die Vorteile der Einlagen.
Folgende Personengruppen profitieren von Bettschutzeinlagen:
- Menschen mit Inkontinenz (Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz)
- Pflegebedürftige mit akuten Wunden oder Dekubitus-Risiko
- Personen mit Magen-Darm-Beschwerden
- Menschen, welche die Stomaversorgung im Bett stattfindet
- Pflegebedürftige, welche die Körperpflege im Bett erfolgt
Arten von Bettschutzeinlagen / Inkontinenzunterlagen
Pflegebedürftige können in erster Linie zwischen Einweg Bettschutzeinlagen oder waschbaren, wiederverwendbaren Inkontinenzeinlagen wählen. Beide Optionen haben gewisse Vorteile, sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Nutzung.
Bettschutzeinlagen für den Einmalgebrauch
Wie der Name schon sagt, sind Einweg Bettschutzeinlagen für den einmaligen Gebrauch zusammengestellt. Folgende sind in der Regel 60 x 90 cm groß, sodass sie problemlos auf jede Matratze gelegt werden können. Einweg Bettschutzeinlagen haben mehrere Schichten Zellulose, um Flüssigkeiten aufzunehmen. An der Unterseite des Lagerschutzes ist eine PVC (Polyvinylchlorid) Außenfolie angebracht – sie ist flüssigkeitsundurchlässig und reißfest. Außerdem hält die Außenfolie den Matratzenschoner an Ort und Stelle.
Vorteile von Einweg-Bettschutzeinlagen:
- Zuverlässiger Schutz
- Kann problemlos im Hausmüll entsorgt werden
- Kein Aufwand zum Waschen und Trocknen
- Einfache Handhabung
- Es ist auch praktisch zum Mitnehmen, zum Beispiel beim Übernachten außer Haus.
- Bei Pflegebedürftigkeit steht kostenfreie Versorgung über Pflegehilfsmittel zur Verfügung
Nachteile von Einweg-Bettschutzeinlagen:
- vergleichsweise teuer (Achtung: Abrechnung über Pflegekasse möglich!)
- Nicht sehr nachhaltig und produziert viel Abfall
- Raschelgeräusche bei Körperbewegungen
Bettschutzeinlagen für den mehrmaligen Gebrauch
Diese wiederverwendbaren Bettschutzeinlagen werden nach einmaligem Gebrauch nicht weggeworfen, sondern gewaschen und wiederverwendet. Sie bestehen aus einer hautfreundlichen Polyester-Viskose-Mischung für optimalen Schlafkomfort. Die Hersteller bieten eine PVC-Schicht auf der Unterseite des Pads an. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Flüssigkeiten in die Bettschutzeinlagen eindringen und die Matratze verunreinigen können. Wenn die Bettschutzeinlage gereinigt werden muss, können Sie es einfach in die Waschmaschine werfen. Da die Spülung stark ist, können sie problemlos Waschtemperaturen von 60 bis 90 Grad standhalten.
Vorteile von Mehrweg-Bettschutzeinlagen:
- Besonderer Umweltschutz
- Saugkräftig
- Keine störenden Geräusche bei Körperbewegungen
- Im Vergleich günstiger (bei finanzieller Selbstversorgung)
- Rutschfest
- Behält seine Form
Nachteile von Mehrweg-Bettschutzeinlagen:
- Hoher Aufwand (Waschen und Trocknen)
- Zuzahlungspflichtig (Bei Antrag und u.U. erstatten Pflegekassen 1 bis 3 Stück pro Jahr)
Gut zu wissen!
Einweg-Bettschutzeinlagen sind perfekt für Sie, wenn Sie Ihre Matratze vor einer sporadischen oder kurzfristigen Verschmutzung mit Körperflüssigkeiten schützen möchten. Wenn der Pflegebedürftige ständig auf einen Bettschutz angewiesen ist, empfehlen wir aus Umwelt- und Komfortgründen wiederverwendbare Bettschutzeinlagen. Sie können sich auch dafür entscheiden, zwischen diesen beiden Optionen in Ihrer täglichen Pflege zu wechseln.
Eignet sich jede Bettschutzeinlage als Inkontinenzunterlage?
Zwar sind alle Bettschutzeinlagen dafür gedacht, das Bett sauber zu halten und so das Wohlbefinden des Pflegebedürftigen zu fördern, aber nicht alle Optionen eignen sich gleich gut als Inkontinenzunterlage. Bei Bettschutzeinlagen, welche nur einen Teil der Matratze eindecken, gibt es das Risiko, dass trotz der Auflage etwas daneben geht. Beispielsweise dann, wenn die Bettschutzeinlage verrutscht. Generell gilt: Je mehr Zellstoffflocken bzw. je dicker die Zellstoffschichten, desto geeigneter ist der Bettschutz bei Inkontinenz, da diese saugfester sind.
Bettschutzeinlagen: Kostenübernahme durch Ihre Pflegekasse
Wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen, zahlt die Pflegekasse oder Krankenkasse die Bettschutzeinlagen. Zunächst einmal kommt es darauf an, ob Sie Einweg Bettschutzeinlagen oder wiederverwendbare Bettschutzeinlagen verwenden.
Kostenübernahme von Einweg Bettschutzeinlagen
Wenn Sie die Voraussetzungen erfüllen, zahlt die Pflegekasse oder Krankenkasse die Bettschutzeinlagen. Zunächst einmal kommt es darauf an, ob Sie Einweg Bettschutzeinlagen oder wiederverwendbare Bettschutzeinlagen verwenden.
Kostenübernahme von waschbaren Bettschutzeinlagen
Wiederverwendbare Bettschutzeinlagen zählen nicht zu den Pflegehilfsmitteln und können daher nicht für Pflegehilfsmittel pauschaliert werden. Viele Pflegekassten gehen jedoch Kompromisse ein und beteiligen sich an den Kosten für 3-4 waschbare Bettschutzeinlagen pro Jahr, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- Der Pflegebedürftige ist überwiegend immobil, inkontinent, besitzt vorgeschädigte Haut oder Sekret absondernde Wunden.
- Die Verwendung üblicher Bettwäsche oder Inkontinenzhilfsmittel bietet keinen ausreichenden Schutz für die Haut.
- Der Pflegebedürftige besitzt mindestens Pflegegrad 1.
- Die betreffende Person wird im häuslichen Umfeld überwiegend durch private Personen gepflegt.
Gut zu wissen!
Alternativ können Sie bei Ihrer Krankenkasse einen Antrag stellen. Konkret, wenn ein Angehöriger in vier Stunden unkontrolliert mehr als 100 ml Urin ausscheidet. Damit sich die Krankenkasse an den Inkontinenzeinlagen beteiligen kann, muss der behandelnde Arzt der bedürftigen Person eine Verordnung ausstellen, in der die Art der Inkontinenz, die voraussichtliche Dauer der Inkontinenz und empfohlene Mittel zur Behandlung der Inkontinenz angegeben sind.
Beantragung von Bettschutzeinlagen leicht gemacht
Sie möchten eine waschbare Bettschutzeinlage beantragen?
Verliert der Pflegebedürftige innerhalb von vier Stunden unkontrolliert mehr als 100 ml Urin, können Sie sich direkt mit einem Rezept an die Krankenkasse wenden. Um die Pflegekasse an den Kosten zu beteiligen, machen Sie das am besten im Rahmen einer Kostenerstattung für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch.
Sie möchten Bettschutzeinlagen für den Einmalgebrauch beantragen?
Dazu müssen Sie zunächst bei der Pflegekasse einen Pflegemittelpauschale von bis zu 40 Euro monatlich beantragen. Füllen Sie dazu Anlage 2 und Anlage 4 des jeweiligen Antrags aus. Die erforderlichen Formulare stellt Ihnen Ihre Pflegekasse gerne zur Verfügung.
Alltagstipps für die Verwendung von Bettschutzeinlagen
Bettschuttzeinlagen sind einfach zu gebrauchen. Abschließend möchten wir jedoch einige Tipps geben, mit denen Sie unterstützende Personen geschickt in Ihren Pflegealltag einbeziehen können.
Checkliste: Pflegegrad richtig beantragen
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1. Überprüfen Sie die Bettschutzeinlagen mehrmals täglich auf Verschmutzungen. Es wird empfohlen, mindestens ein- bis zweimal pro Woche wechseln, ach wenn keine Körperflüssigkeiten austreten, da die pflegebedürftige Person unter Umständen viel Zeit im Bett verbringt.
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2. Platzieren Sie die Bettschutzeinlagen, um alle "wichtigen" Bereiche abzudecken. Geflügelte Modelle bieten die Möglichkeit der Befestigung an der Matratze.
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3. Viele Bettschutzeinlagen können im Trockner getrocknet werden. Um ein Einlaufen der Bettschutzeinlagen zu verhindern, empfehlen wir Ihnen, vorher die Wasch- bzw. Trocknerhinweise zu beachten.
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4. Achten Sie auf die Lebensdauer Ihrer Bettschutzeinlagen, um den bestmöglichen Schutz für den Pflegebedürftigen zu gewährleisten. Einweg-Bettschutzeinlagen können nur einmalig eingesetzt werden, hingegen Mehrweg-Bettschutzeinlagen in der Regel mehrere 100-mal waschbar sind.
- 5. Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Bettschutzeinlagen vorrätig haben – bei Mehrweg-Bettschutzeinlagen sind mindestens 4-5 zu empfehlen.
FAQ: Häufige Fragen zum Bettschutz / Inkontinenzunterlagen
Dies hängt von der Art des Bettschutzes ab. Einweg-Bettschutzeinlagen sind Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, Mehrfach-Bettschutzeinlagen sind es nicht. Dies ist Teil der technischen Pflegehilfsmittel und muss separat angefordert werden.
Als Kostenträger kommt grundsätzlich die pflegebedürftige Person, die Krankenkasse oder die Pflegekasse in Betracht. Bei Vorliegen eines anerkannten Pflegegrads erhalten Bedürftige ein Budget von 40 Euro pro Monat für den Einsatz von Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch und damit für Bettschutzeinlagen. Krankenkassen und viele Pflegekassen übernehmen wiederverwendbare Bettschutzeinlagen je nach Bedarf 1- bis 4-mal pro Jahr.
Bettschutzeinlagen eignen sich besonders für Pflegebedürftige, die Körperflüssigkeiten vorübergehend nicht kontrollieren oder über die Wunde ausscheiden können.
Viele Bettschutzeinlagen sind so langlebig, dass sie hunderte Male gewaschen werden können. Um die Lebensdauer zu verlängern, sollten Anwender die Waschanleitung befolgen.